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10 Januar 2023

Klimperklein Teddyanzug

Im Herbst hab ich für meine Nichte ganz spontan einen Teddyanzug genäht. Ich bin mal wieder meine Reste durchgegangen und hab eine halb angefangene Fleecejacke aus einem wunderschönen kuscheligen Fleece (der auch mal echt teuer war) gefunden. Die Jacke hab ich vor Jahren mal angefangen, es war ein Burdastyleschnitt (1/2010 105), mit vielen Wiener Nähten. Nachdem dann das Vorder und Rückteil konstruiert war (inkl 2 echt komplizierter Nahtreissverschlusstaschen) hab ich festgestellt, dass die Jacke viel zu kurz werden würde. Verlängern war nicht möglich, bzw hätte echt komisch ausgesehen, also war ich leicht frustriert und das Projekt kam auf den „werd ich irgendwann mal was Anderes draus machen“-Stapel. (Übrigens, meine Mama hat 2016 aus dem Schnitt eine echt coole Softshelljacke genäht, wenn man ihn verlängert ist der also nicht komplett unbrauchbar).

Als ich dann eben die Reste so durchgegangen bin, fiel mir dieser Flauschefleece in die Hände und ich hatte sofort den Anzug vor Augen. Ich hab schnell das Schnittmuster in Größe 68 aus dem Klimperklein Buch „Babyleicht“ abgepaust (das geht ja zum Glück bei Kinderkleidung wirklich schnell) und der komplette Anzug hat auf die Jacke drauf gepasst. Einige Teile hab ich aus den schon vorher zugeschnittenen aber noch nicht angenähten Jackenärmeln zugeschnitten, das meiste hat aber wirklich perfekt auf den Rücken und die Vorderteile (trotz der vielen Nähte) gepasst. Das hat mich so gefreut.



Mit dem Nähen vom Anzug war ich aber nicht ganz so glücklich. Es gibt ein gutes Video dazu, in dem alle Schritte gut erklärt werden, ich hab mich aber insbesondere mit der Einfassung vom Reissverschluss und der Kapuze echt schwer getan. Ich hab das Schrägband bestimmt 2mal komplett aufgetrennt, weil ich es einfach nicht schön angenäht bekommen habe. Obwohl ich ja insbesondere in letzter Zeit für die Hundemäntel echt viel Bündchenschrägband verarbeitet habe.





Ich verstehe warum der Reissverschluss so konstruiert ist (er wird unter das schon angenähte Schrägband gelegt und dann in der vorherigen Absteppnaht fixiert), aber das ist echt Mist zu nähen. Ich musste den kompletten Reissverschluss heften, damit er nicht verrutscht – durch drei dicke Schichten Schrägband und Fleece. Noch mehr genervt war ich dann, als ich festgestellt habe, dass der Kinnschutz nicht so richtig durchdacht ist. In der Anleitung wird sogar gesagt, man soll aufpassen, wenn man den Reissverschluss umklappt, abschneidet und abflämmt, dass es nicht kratzig ist für den Babyhals. Wozu hab ich denn dann den Kinnschutz? Ich musste an die Innenseite des Kinnschutzes noch ein kleines Stück Fleece dranfummeln, damit die kratzige Seite des Reissverschlusses nicht raussteht (siehe linkes Foto). Sieht jetzt nicht sehr toll aus, aber funktioniert. Da würde ich mir beim nächsten Mal definitiv was anderes überlegen.



Außerdem würde ich beim nächsten Mal zumindest für die Füße diese Umschlagbündchen einnähen, bei der man die hinteren Hosenbeine über die Füße stülpen kann. Das ist vor allem, wenn das Baby in der Trage ist sehr praktisch und ist bei einem anderen Schnittmuster im Buch schon mit dabei. An den Armen geht das theoretisch auch, praktisch muss man dann aber einen zweigeteilten Ärmel konstruieren, damit das mit dem Umklappen geht. Ich hab im Nachhinein einfach noch ein paar Fäustlinge aus dem restlichen Stoff genäht.



Abgesehen von dem etwas anstrengenden Näherlebnis finde ich diesen Anzug super, die Eltern sind auch völlig begeistert und die kleine Maus sieht maximal niedlich aus, wie ein blauer Glückbärchi. Der Anzug passt auch sehr gut, sie trägt ihn in Größe 68 jetzt schon seit sie 4 Monate alt ist (wie hier auf dem Foto) und bis ca 8 Monate wird er hoffentlich noch passen und dann ist der Winter vielleicht auch schon wieder rum. Das für mich beste an diesem Projekt war, dass ich wirklich alles schon zuhause hatte, der Innenstoff waren Reste aus einem Jerseykleid, das meine Mama vor ein paar Jahren mal genäht hat und sogar den Reissverschluss hatte ich noch da. 

Die Matte auf der die Kleine liegt hat übrigens ebenfalls meine Mama aus Seil gemacht, inspiriert von meinem Tischläufer von vor ein paar Jahren.



Wie sind eure Erfahrungen mit dem Schnittmuster? Hab ich vielleicht doch was falsch gemacht am Reissverschluss/Kinnschutz? Kann man das irgendwie besser machen? Beim nächsten werde ich es spätestens rausfinden.

Bis bald,
eure Nina

Verlinkt bei HandmadeOnTuesdayCreativeLovers, DvD, Creativsalat


4 Kommentare:

  1. Mit Erfahrungen kann ich leider nicht dienen, aber für Klimperklein klingt das ungewohnt wenig durchdacht - für mich sind das immer noch die am besten passenden und logischsten Klamotten. Schade, wenn es hier anders ist. Mir gefällt der Anzug aber supergut und ich würde mich da auch gern reinkuscheln (farblich wäre es absolut mein Beuteschema). Liebe Grüße Ingrid

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    1. Ja, finde ich auch, bisher war ich immer sehr zufrieden! Ich hab mich auch schwer getan, meine etwas frustrierenden Erfahrungen zu teilen, weil das Endprodukt wirklich super geworden ist und ich sehr zufrieden bin. Ich hoffe das ist trotzdem rausgekommen :)

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  2. Spontan würde ich den Einfassstreifen oben offen knapp auf die rechte Seite des Reißverschlusses steppen, dann den RV auf die linke Seite einnähen und danach die Nahtzugabe auf der rechten Seite nach außen klappen. Den Einfassstreifen unter die Nahtzugabe schieben und dann mit dem Schmalkantenfuß an der Umbruchkante feststeppen. Hoffe das war verständlich erklärt, wenn ich das so theoretisch durchgehe sollte es so funktionieren. Den Kinnschutz musst du ganz am Anfang auf den RV nähen - wird alles immer ein bisschen dick werden, deshalb gerne auch beherzt Nahtzugaben zurückschneiden und den Einfassstreifen nicht so dick wählen. Oben an der Kapuze sollte die Methode auch eine sauberer Optik ergeben.
    LG Martina

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    1. Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, das durchzudenken und aufzuschreiben! Ich werde es beim nächsten Mal ausprobieren 😃

      Liebe Grüße, Nina

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