Ich hab mir vor ein paar Jahren mal einen ganzen Satz richtig guter Hosen gekauft, Trikots trage ich nicht so gerne, da reichen mir normale Sporttops und für den Winter hab ich ein paar super Thermoklamotten, da kann man dann auch bei Minusgraden unterwegs sein. Zwiebellook machts möglich. Was mir aber die ganze Zeit noch gefehlt hat, war ein mitteldickes Shirt, das mich durch die Zwischensaisons wie Frühling und Herbst bringen kann. So ganz geplant hab ich das Shirt aber nicht wirklich, eigentlich hab ich nach Sportstoff gesucht, weil ich für den Schatz nochmal eine Badehose nähen wollte – die letzte hat er beim Flussklettern auf Korsika zerrissen...😂
Dieses Mal sollte es also etwas festerer und trotzdem schnell trocknender Stoff
sein, und ich hab mich echt gefreut, als ich die Sportlycras bei Karstadt
(Artnr: 4062701423591) entdeckt habe. Mit dem Ballen bin ich zum Zuschneidetisch
gegangen und hab so gesagt: „Ich hätte gerne 50 Zenti... äääh, 1 Meter 80, bitte!“.
Mitten im Satz ist mir nämlich aufgegangen, dass der Stoff perfekt zu meinen
schwarzen Fahrradklamotten passen würde.
Ja, und dann hatte ich den Stoff, aber keinen Plan welches Shirt daraus nun
werden sollte. Ich bin schnell auf meine Sportklamotten-Schnittmusterseite des
Vertrauens – greenstylecreations.com – gegangen und natürlich gab es da was
passendes. Der Pacific Pullover sah genauso aus, wie ich mir das gedacht hatte.
Insbesondere hat er schöne Wiener Nähte, die ein bisschen Form reinbringen
und die praktischen Seitentaschen. Man kann ihn mit oder ohne Kapuze nähen und
mit oder ohne Kängurutaschen und sogar auch ohne Ärmel. Ich wollte mit Absicht
kein typisches Fahrradtrikot, denn irgendwie finde ich die Taschen auf dem
Rücken etwas unpraktisch und auch nicht so schön. Ich wollte lieber etwas, das
sich auch gut für alle anderen meiner Lieblingssportarten (Inliner Fahren,
Wandern, Snowboarden) verwenden lässt.
Die Anleitung ist ziemlich gut, es gibt sogar einen Video-Sewalong, was ich
persönlich aber etwas unpraktisch finde, da man ständig versucht die richtige
Stelle zu finden. Leider gibt es keine Auflistung an welcher Minute des
40-minütigen Teil 4 des SewAlongs jetzt genau erklärt wird, wie man den
Reissverschluss schön einnäht. Stattdessen springt das Video ständig zwischen
den einzelnen Varianten hin und her. Für jemand, der kein Problem damit hat sich
das alles anzuschauen und vielleicht Anfänger ist, ist das aber natürlich
super.
Im Video gibt es auch im Vergleich zur Anleitung ein paar versteckte Tricks,
wie zum Beispiel die Reissverschlussbänder mit Streifen einzufassen, damit man
keine Reissverschlusskanten sehen kann. Das Shirt ist ja nicht gefüttert.
Ich hab Größe XS gewählt anhand meiner Maße, und nachdem ich bei
GreenStyleCreations angefragt hatte, wie der Pullover denn ausfällt. Ich hatte
einige Varianten im Netz gefunden, die aus Sweat genäht waren und doch eher
legerer aussahen. Mit der Antwort auch mit eher dünnem Jersey sollte man seine
normale Tabellengröße nähen war ich nicht ganz zufrieden und eher etwas
skeptisch, hab dann aber doch lieber XS genommen. Ich hab an der Taille einiges
weggenommen und auch die Ärmel hab ich enger nähen müssen. Leider konnte man die
Seiten nicht einfach so verschmälern, denn sonst hätte man ja auch die Taschen
verkleinert. Im Endeffekt bin ich ganz zufrieden mit der Passform, das nächste
Mal würde ich aber entweder dickeren Stoff wählen oder Größe XXS. Der Stoff staut sich
schon ein bisschen im Kreuz und am Bauch.
Ein bisschen Respekt hatte ich definitiv vor dem Reissverschluss. Bisher waren
alle meine Projekte mit halbem Reissverschluss oder Knopfleiste eher knifflig. Es besteht immer die Gefahr, dass sich der Stoff verzieht am Ende des
Reissverschlusses. Die im Video gezeigte Technik den Reissveschluss einzunähen
hat aber wirklich super funktioniert und nach (nur) 3 mal Auftrennen wegen Pingeligkeit war ich auch
komplett zufrieden. Ich hab allerdings vor lauter Freude gar nicht so sehr
darauf geachtet, wie es am Kragenansatz aussieht, sodass ich da jetzt einen
kleinen Versatz und ein paar Fältchen habe. Aber egal...
Den Kragen hab ich etwas
anders eingenäht als in der Anleitung vorgeschlagen, das hab ich nicht so ganz
verstanden und ich kenne das von bisher genähten Jacken einfach anders. Ich hab den
inneren Kragen nämlich einfach rechts auf rechts auf den äußeren gelegt, nachdem
der Reissverschluss drin war und hab ihn innen auf der vorherigen Naht
festgenäht. Dabei wird die Nahtzugabe am inneren Kragenunterrand, also das was man davor versäubert hat,
umgeklappt. Wenn man den Kragen dann wendet, kann man ihn einfach an der
Nahtzugabe des Halsausschnittes (in meinem Fall von Hand) festnähen. Sieht super
ordentlich aus von innen.
Ich hab mich auch mega gefreut, als ich festgestellt habe, dass ich sowohl einen
Reissverschluss, als auch eine Plotterfolie in der passenden Farbe zu meinen
Bikehosen da habe – die haben nämlich beide die gleiche Farbkombi schwarz-rot.
Die Kettenblatt - Berg - Kombi hab ich bei etsy gefunden.
Die Covernähte hab ich übrigens wieder mit Bauschgarn gemacht. Das funktioniert
wirklich super und ich habe nie Fehlstiche damit.
Ich hab leider keine tollen Fotos in den Bergen machen können, denn zum einen
war das Shirt erst am Sonntag fertig und in den letzten drei Tagen gabs leider
keine Tour, erst heute abend wieder... Wobei auch wirklich fraglich gewesen wäre, ob ich meine Kamera und
das (grade) viel zu warme Shirt mit geschleppt hätte. Wenn man sonst schon jedes
Gramm spart, haha.
Das Bike auf dem Bild ist leider auch nicht meins, sondern das meiner
Mama, denn wir haben die Fotos dort am Wochenende schnell gemacht. Und mal
wieder großen Dank an meinen Schatz, der bei 35 Grad ohne Jammern mitgemacht
hat.
Jetzt bleibt der Praxistest noch aus, aber ich weiß jetzt schon, dass ich das
Shirt zumindest von den Funktionen lieben werde. Fürs Inlinern ist es nämlich
auch sehr praktisch, da kann ich meine beiden kleinen Wasserflaschen noch
zusätzlich in den Seitentaschen unterbringen.
Der Reststoff hat übrigens sogar noch für 2 Badehosen gereicht, mein Papa hat auch noch eine bekommen. Sie sind beide echt happy damit, der Stoff ist schön fest und trocknet trotzdem sehr schnell.
Bis bald,
eure Nina
Das Shirtist ja wirklich großartig geworden, sieht aus wie von der Stange, wunderschön! Und perfect Match mit der Hose, ich bin begeistert. Ich fahre auch leidenschaftlich gern Mountainbike und frage mich gerade, ob ich mich wohl auch mal an Sportklamotten wage?
AntwortenLöschenSchnittmuster für Sportklamotten sind ja noch recht rar, aber du hast da einen guten Griff getan.
AntwortenLöschenFür mich sieht das Ergebnis perfekt aus, auch wenn du hier und da noch nicht zufrieden bist und ich finde dein Outfit insgesamt richtig stylish.
LG von Susanne
Cooles Shirt ist das. Ist einfach praktisch, dass man sich nähen kann, was man sonst kaufen müsste.
AntwortenLöschenLg Iris
Super auch der Tipp mit den Sportschnitten, da muss ich mich demnächst mal umschauen. Den Shirt ist richtig schön, vielleicht muss ich auch mal bei Karstadt gucken gehen.
AntwortenLöschenHallo Nina, da hast du mich aber wieder beeindruckt. Wahnsinn wie perfekt du dein Sportshirt genäht hast. Da ziehe ich echt den Hut und auch vor deinen gesamten Hobbys.Ich war schon von deiner Bademode im letzten Jahr fasziniert, nun noch das Sportshirt. Kompliment. Irgendwann setze ich diese Dinge auch noch um.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Birgit
Hallo Nina,
AntwortenLöschenerst einmal danke für den Schnittmusterhersteller, war mir bisher unbekannt. Dein Bikeshirt ist megaklasse, ich bin total begeistert. So megatoll verarbeitet und angepasst. Respekt!!
Ich benötige auch noch ein neues Langarmshirt... das wäre schnitttechnisch perfekt.
LG und viele weitere tolle Ausfahrten wünsche ich Dir.
LG
Sandra
Wow, das Oberteil sieht so was von professionell aus, ich bin schwer begeistert ! Ich wünsche dir viel Spaß beim Radfahren 🚴♀️! LG sendet Dir Robina
AntwortenLöschenWow, als Nähprofi hast Du Dir ein wunderbares Radshirt für die Oberliga genäht. Das schaut klasse aus, jede Naht sitzt, das Design ist stimmig und jedes des vielen Details ist perfekt gelungen. Hut ab! LG Kuestensocke
AntwortenLöschenDu siehst richtig toll aus in deinem Sportdress, super genäht!
AntwortenLöschenGenial, dass du neben dem Nähen auch noch so sportlich bist und beides verbinden kannst! Für mich sieht das "Shirt" perfekt und wie gekauft aus! LG Sarah
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