Eigentlich hätte ich diese Jacke nicht gebraucht. Muss ich ganz ehrlich zugeben. Ich hab schon eine dunkelblaue gekaufte Jacke, die ich auch gerne anziehe. Und natürlich mein Kelly Anorak, den ich für dieses Frühjahr genäht habe. Die decken eigentlich gut den Übergangsjackenbedarf ab. Ach ja, und den Wind und Wetter Parka (ebenfalls dunkelblau) gibts ja auch noch. Uuuuups. Aber ich hab mir vor kurzem alle La Maison Victor, die ich noch nicht hatte und die es noch nachzubestellen gab, gekauft und beim Durchstöbern dieser alten Ausgaben ist mir in der 5/2015 (Zeitschrift noch auf niederländisch oder französisch verfügbar) sofort die Jacke Polly aufgefallen. Schlicht aber dennoch raffiniert mit den verschiedenen Unterteilungen. Nicht so lang wie ein Parka und etwas dezenter ohne Blenden, Druckknöpfe, große aufgesetzte Taschen oder anderem Schnickschnack. Kurz gesagt, ich konnte an nichts mehr anderes als diese Jacke denken und daran, dass ich sogar den passenden Stoff schon parat im Stoff Schrank liegen hatte. Als ich nämlich letztes Jahr die Ginger Jeans genäht habe, hab ich mir zusätzlich zu dem apricot farbenen Stretchtwill auch noch den gleichen in dunkelblau bei Stoff und Stil bestellt. Der hats aber nicht zur Hose geschafft, unter anderem weil ich inzwischen andere Jeansstoffe gekauft habe, die erstmal vorne in der Liste wären, sollte es zur nächsten Jeans-Nähaktion kommen. Stoff, Schnitt und Zeitplan waren also schon im Kopf komplett durchdacht.
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Das passiert bei mir aber häufig und hat erst mal nichts zu bedeuten. Was dann den Ausschlag zur Umsetzung gibt kann ganz unterschiedlich sein. Dieses Mal war es die tolle Version der Jacke, die Suse von BassStich Anfang September gezeigt hat. Ich hab durch Facebook gescrollt und dachte "oh die Jacke sieht toll aus. Aber ist das nicht...?" Ja, das war sie tatsächlich.