Sternenquilt {Patchwork Serie #2}

 Zur Zeit geht's bei mir drunter und drüber, das Leben 1.0 hat mich fest im Griff. Deswegen bin ich ganz happy, dass ich noch ein paar ältere Projekte aus dem Ärmel zaubern kann, die ich euch sowieso so gerne mal zeigen wollte. Und meine Quilt Serie ist auch noch nicht wirklich ausgebaut worden. Hier also mein Sternenquilt, der aus dem Jahr 2005/2006 ist. Wow, schon 10 Jahre alt, ich hab ihn mit 15 angefangen, und seither hängt er immer an einer Wand über meinem Bett. Aus meinem Kinderzimmer zuhause ist er mit mir 2008 ins Wohnheim gezogen und auch in die neue Wohnung vor 3 Jahren. Ich liebe das Muster, denn je nachdem wie man die Augen zusammenkneift sieht man unterschiedliche Formen Gestalt annehmen. Auch das Detail der 4 gelben Zacken in der inneren Borte finde ich einfach klasse und ein toller Hingucker. Ich würde ja gerne behaupten, dass ich mir das Muster selbst überlegt habe, aber immerhin kann ich sagen, dass es ein ganz schöner Aufwand war. Ich hab auf einer Patchworkzeitschrift eine klitzekleine Annonce gesehen, auf welcher auf ca 2x2 cm dieser Quilt abgebildet war. Ich fand ihn so schön, dass ich mit einer Lupe und Millimeterpapier bewaffnet den Quilt nachkonstruiert habe. Leider weiß ich heute nicht mehr, was für eine Zeitschrift bzw. Annonce ich da verwendt habe. Aber das Schöne bei dieser klassischen Quiltart ist ja die Symmetrie (im Gegensatz zum letzten Quilt, den ich euch gezeigt habe, da war die Asymmetrie das Besondere), sodass man das Design sehr gut nachbauen kann.


Raphaela

Die Raphaela (oder doch lieber "Raff"aela, höhö) sieht doch auf den ersten Blick gar nicht schlecht aus - das hat mir zumindest der Blick in den Spiegel und das kritische Auge von meinem Schatz bestätigt. Der Blick durch die Kameralinse war dann aber doch ein ganz anderer: das Shirt ist zu groß! Das fällt tatsächlich erst auf den Fotos richtig auf - wobei ich natürlich von den gefühlt 150 die wir gemacht haben die zwei, drei ausgesucht habe, bei denen es am besten aussah ;-). Es war tatsächlich so: beim Nähen und Anprobieren des Shirts war es ganz bequem, meine Klamotten sitzen ja auch normalerweise eher locker, mag es nicht so der knalleng. Aber auf den Fotos: Falten über Falten. Und nicht die, die durch die Raffung geplant sind! Die Schultern sind ein Stück zu breit, das führt zu Falten über der Brust und zu viel Stoff an den Achseln. Die beiden schräg gelegten Teile sitzen nicht so straff, wie sie sitzen sollte, also rutscht der Ausschnitt immer hin und her. Und das obwohl ich schon an beiden Seiten ein bisschen enger genäht habe. Die Ärmel sind eigentlich ganz gut, könnten aber auch einen Ticken enger sitzen, damit sich keine Falten bilden und sie schön am Ende des Ärmels anliegen. Merke also: Nächstes Mal eine Nummer kleiner nähen, also 36, und mal schauen wie es dann wird. Ein kleines bisschen enttäuscht bin ich schon, hatte nämlich meinen tollen melierten Mint Jersey dafür geopfert... nachdem ich ein paar Wochen gedanklich um das Schnittmuster rumgeschlichen bin und mir gefühlt 20 Mal die Probenähbeispiele angeschaut habe.


Bügeltäschlein

Ich hab mich schon riesig auf das Verarbeiten meiner tollen Free Spirit Stoffe gefreut, die ich vor kurzem reduziert bei Makerist gefunden habe (z. B. hier) . Die hab ich eine ganze Weile angeschmachtet, bis ich endlich zuschlagen konnte, billig sind sie ja nicht unbedingt. Aber so schön! Und meine Bügel für die Bügeltäschchen lagen auch eine ganze Weile in der Schublade rum... Aaaah Bügel! Sieht voll schwierig aus, mit dem Kleber und den Schnitt muss man ja auch selbst konstruieren. Aber irgendwann muss man ja mal über seinen Schatten springen. Ich lass mich doch nicht von ein paar Bügeln kleinkriegen! Und siehe da, so dramatisch wars gar nicht! Lasst euch nicht von den süßen Stöffchen ablenken, perfekt sind die Täschchen nämlich bei Weitem nicht geworden. Ganz schön schief hier und da, aber egal! Die Stoffe lenken den Fokus zum Glück doch sehr gut ab. Den Schnitt zu machen war sehr einfach, bei Pattydoo gibt es eine tolle Fotoanleitung mit der nichts schief gehen kann. Ich war am Anfang noch etwas unsicher, welche Maße ich für mein Täschchen nehmen soll. Ich habe nur 4 cm Tiefe für den Boden genommen, das ist meiner Meinung nach das Minimum, wenn man möchte, dass das Täschchen auch noch steht. Im Nachhinein würde ich das nächste Mal wohl etwas mehr nehmen. Die Höhe der Tasche ist bei mir ungefähr die zweieinhalbfache bis dreifache Höhe des Bügels, damit die Proportionen einigermaßen zusammen passen. Die Seitennahtlinie hab ich einfach irgendwie leicht schräg nach oben laufen lassen, das muss man wahrscheinlich einfach ausprobieren, wie es einem am besten gefällt und wie breit das Täschchen von vorne gesehen werden soll.



Schneiderpuppe nach Maß

Heute muss ich mal echt mutig sein, denn heute gibts echt viel von mir zu sehen! Keine schmeichelhaften, locker sitzenden Klamotten, kein gutes Licht und schöner Hintergrund. Aber ich wollte euch doch unbedingt meine neue Schneiderpuppe nach Maß zeigen, und da wird nun mal ein (nicht unbedingt vorteilhaftes) Kleid als Puppenhülle genäht, das einer normalen Schneiderpuppe angezogen wird. Mit ein bisschen Wattierung erstellt man so sein eigenes Bodydouble. Auf die Idee haben mich Mel und Isabell gebracht, die im Frühjahr ihre eigene Schneiderpuppe nach einem Craftsy Kurs kreiert haben. Erst dachte ich, was für eine Arbeit, brauch ich doch eigentlich gar nicht. Aber dann zog die Cover bei mir ein und plötzlich war Kleidung nähen viel öfter auf dem Plan als früher. Und noch öfter war ich genervt, weil etwas nicht saß wie ich wollte. Nadeln stecken, anziehen, mich pieksen, und wieder von vorne (wiederhole so oft wie eben nötig) und dann ärgern, dass es doch nicht so wurde wie geplant. Und plötzlich sahen der Aufwand und der finanzielle Aspekt, die Schneiderpuppe doch selber zu machen, gar nicht mehr so schlimm aus, vor allem nach den begeisterten Berichten der beiden Vorreiterinnen.
Das Ziel des Projekts ist es, eine Puppe zu erstellen, die den eigenen Maßen sehr nahe kommt. Sie muss nicht perfekt sein, eher wie die Schwester mit der man Kleider tauschen könnte - so wird es im Kurs erklärt. Bei den fertigen Schneiderpuppen besteht (auch bei den verstellbaren) das Problem, dass die Maße doch nie hundertprozentig passen, bei mir vor allem bei Oberweite und Hüfte. Das war für mich aufgrund der vielen schlechten Erfahrungsberichte von anderen Näherinnen also nie eine Option, eine eigene Schneiderpuppe hätte ich nun aber doch gerne. Und die Option mich mit Gipsbinden einzukleistern kam nur als letzte Möglichkeit in Frage...


Color blocking Kimono Tee


 Ganz schnell zeig ich euch noch mein neuestes Kimono Tee - die Shirts gibt's ja inzwischen zuhauf im Netz zu bewundern, was aber einfach daran liegt, wie super schön und vor allem gelingsicher der Schnitt ist! Und kostenlos noch dazu. Dieses Mal sollte es aber etwas spannender werden als bei den ersten beiden (siehe hier).Von dem tollen mintfarbenen Jersey von Bonnybee hatte ich noch ein klitzekleines Reststückchen von einem anderen Projekt übrig, das ich euch natürlich auch ganz bald zeigen werde. Lustigerweise wollte ich den dunkelblau weiß gestreiften Jersey gar nicht kombinieren, aber als die zwei so nebeneinander auf der Leine hingen, hatte ich das Bild vor Augen! Color blocking Kimono Tee - perfekt!