Brot- und Obstbeutel nähen

Eigentlich wollte ich euch meine diesjährigen Weihnachtsgeschenke gar nicht zeigen. Zu unspektakulär - gibt es hier überhaupt jemand, der nicht schonmal einen Beutel genäht hat? - was soll ich denn dazu Neues schreiben? Aber dann hab ich beim Benutzen die letzten Wochen gemerkt, wie cool und praktisch diese Beutel sind und dass ich sie unbedingt verbreiten muss, auch wenn die halbe Leserschaft nur müde lächelt, weils jeder schonmal gesehen hat. Aber ganz ehrlich, wenns hier nur einen gibt, der sich von den Beutelchen inspirieren lässt, dann bin ich schon happy :-).




Ich hab sie zu Weihnachten verschenkt, auch damit ich motiviert bin mir selber einen zu nähen. Denn so unmotiviert ich zu diesem Blogpost war, genauso unmotiviert war ich mir einen „einfachen Beutel“ zu nähen. Aber ich wollte schließlich endlich einen Brotbeutel haben. Wir kaufen immerhin mehrmals pro Woche ein Brot oder Brötchen und so viel Papierbeutel sind einfach unnötig. Schande über mein Haupt, dass es überhaupt so lange gedauert hat, obwohl ich selbst nähen kann.


Also hab ich „gezwungenermaßen“, weil Weihnachtsgeschenke ja ne Deadline haben, 20 Obstbeutel und 8 Brotbeutel genäht und beplottet. Und ich sag euch: Das war ne Arbeit. Ich bin ja wirklich kein Fan von zigmal das gleiche nähen, schon gar nicht im Akkord.
Aber das Ergebnis ist super geworden. Und ich bin wirklich überrascht. Ich dachte ich würde sie nur zum Einkaufen von Brot verwenden, aber ich hab sie jetzt auch schon beim Snowboarden dabei gehabt: super praktisch! Wenn die Brötchen, die ich in die Obstbeutel gepackt habe und die dann im Brotbeutel verstaut habe, aufgegessen waren, hatte ich nicht wie sonst eine große leere Tupperdose im Rucksack, sondern nur ein bisschen Stoff.

A propos Stoff: Der Brotbeutel-Stoff ist upgecyclet (yes, endlich kann ich das auch mal sagen, ich bin ja nicht so der Hardcore Upcycler), es sind Reste von unseren Vorhängen. Bei 3 m langen Gardinen bleibt sogar im Altbau pro Schal einiges übrig, und ich hatte sogar 4 Stück. Ich mag den leicht rumpfeligen Stoff schon als Vorhang gerne, aber auch als Beutel macht er einiges her, vor allem, weil der Beutel zusammengeknüllt im Rucksack sowieso bald nicht mehr glatt aussieht.


Der Stoff der Obstbeutelchen ist ebenfalls Gardinenstoff, allerdings gekauft. Ich hatte noch ein bisschen Tüll von einem Junggesellinnenabschiedsbrautschleierprojekt übrig, der war aber so krampfig zu vernähen, weil er sich immer verzogen hat, dass ich verzweifelt zum nächsten Stoffladen bin und diesen wunderbaren Gardinenstoff, der nicht franst und den man somit nicht zu versäubern braucht, gefunden habe. Auf dem kleben auch die Waagenetiketten super und gehen auch wieder ab, das ist auch nicht zu verachten. Das Satinband war zwar teuer, aber dafür ist es super leicht und sieht hübsch aus.


Nun sind wir also gerüstet und zücken unsere Tüten immer wenn wir zum Bäcker kommen und schreien sobald die Bestellung aufgegeben ist: „Wir haben unsere eigene Tasche dabei!“. Und ich übertreibe nicht, das muss man auch, denn sonst ist das Brot so schnell man nur gucken kann in einer Papiertüte verschwunden. Ist mir mehr als einmal passiert, dass ich zu langsam war oder nicht darauf geachtet hab, wenn ich, wie ichs gewohnt bin während dem Einpacken lassen nach dem Geld suche.


Jetzt noch ein paar Worte zum Nähen (auch wenn hier WIRKLICH schon jeder einen Beutel genäht hat). Ich hab diese super simple und schnelle Origami-Ecken Methode verwendet um ein bisschen mehr Volumen in den Brotbeutel zu bringen (das haben die Bäckertüten übrigens auch, hab extra eine auseinandergenommen, um die Verhältnisse nachstellen zu können).

Der „Love Peace & Brezel“ Plot ist von Miri D., die mich übrigens schon zu meinem letzten Weihnachtsgeschenkehaufen aka beplottete Wärmflaschenhüllen inspiriert hat – was meint ihr wie ich begeistert war, als ich diesen schönen Plot gefunden habe, als ich nach „Lettering Brötchen Beutel“ gesucht habe. Einzig das „Butterbrezn“ hab ich weggelassen, weil es bei uns im Südwesten eine Brezel ist und keine Brezn. Aber das Brezel Bild musste natürlich mit drauf :-)
Für die etwas reduzierteren Beutel hab ich ein paar Ähren geplottet, die ich im Silhouette Store gefunden habe. 

So, und obwohls nicht wirklich viel Spaß gemacht hat, bin ich nun im Nachhinein umso froher ein paar schöne Beutel genäht zu haben und der Umwelt etwas Gutes zu tun.

Und als ich letztens im Supermarkt meinen Brötchenbeutel auf das Kassenband gelegt habe, wurde ich ganz interessiert gefragt, wo man die denn kaufen kann. Yes, mehr Brotbeutel braucht das Land! Aber ich näh sie nicht😴

Bis bald,
eure Nina

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15 Kommentare:

  1. Ich kann deine Unlust gut verstehen. So praktische Dinge sind fast wie Änderungsarbeiten: Nerven, machen keinen Spaß. Aber wenn sie dann fertig sind, ist die Freude eigentlich immer gut. Ich wollte ja auch schon ewig so Obstbeutel nähen, wusste aber nicht welchen Stoff und fand es auch einfach zu langweilig um mich da länger mit zu beschäftigen. Jetzt bietet Rewe so Beutel an und dann habe ich einfach dort zugeschlagen. Ich nutze zwar nie die dünnen Plastiktüten für Obst, aber die zehn Äpfel einzeln aufs Band zu legen nervt auch irgendwie.
    Aber auch, wenn du auf den Blogpost und das Projekt keine Lust hattest: Das Ergebnis ist toll und ich glaube, dass viele die sich mit dem Thema beschäftigen auf deinen Blogpost treffen und die Beutel nachmachen werden.
    Liebe Grüße!

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  2. Die kanns du auch beim Obst- & Gemüsekauf verwenden, jedenfalls mit dem dünneren Material! Habe dafür auch welche genäht....
    Sehr schön geworden! Und die Origamiecken merke ich mir!
    LG
    Astrid

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    1. Ja genau dafür sind sie gedacht 😊die dünnen für Obst und Gemüse (wiegen grade mal 4-5g) und die robuste Tasche für Brot und Brötchen ☺️. LG, Nina

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  3. Servus Nina!
    Jaaaa. Ich bin die, die noch nie so einen Beutel genäht hat! Ich finde deine Einstellung toll. Wir sind auch dabei, unseren Haushalt "umzukrempeln". Eine ganz tolle Geschichte ist das Vermeiden von Plastik. Wir haben uns dieses Ding gekauft, mit dem man Soda machen kann. Wir ersparen uns, sage und schreibe, monatlich an die 90 (!!!) Stück 1,5 Liter Plastikflaschen. Das ist ja schon was, oder? Ich freue mich, dass du die Brotbeutel beim Dings vom Dienstag zeigst. Dankeschön, einen schönen Abend und liebe Grüße
    ELFi

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  4. Liebe Nina,
    ich mag deinen Blog sehr und freue mich auch jedes mal über "Unspektakuläres".
    Herzlichen Dank für deine Tipps und Inspirationen!
    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Britta

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  5. Klasse deine Beutel. Solche stehen bei mir auch noch auf dem Programm. Aber auch mir fehlt ein wenig die Lust dazu!

    Gruß Marion

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  6. Deine Beutel sehen richtig professionell aus. Damit könntest du in Serie gehen, wenn da nicht die Sache mit der Unlust wäre. Ich kann das so nachvollziehen. Ich freue mich für dich, dass du diese Unlust überwinden konntest. Danke fürs Verlinken! LG Undine

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  7. Was für tolle Beutel, ich wusste gar nicht dass man auf Gardinen plotten kann ? Das werde ich sicher ausprobieren , danke.

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    1. Ist ja ganz normaler Stoff. Diese waren von Ikea und ich hab sie vorher einfach nur gut vorgewaschen.
      Viel Spaß beim ausprobieren 😊 LG, Nina

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  8. Danke für den Anstoß. Ich will schon lange einen Brotbeutel. Du gibst mit wieder den richtigen Motivationsschub.
    Meine Obstbeutel finde ich so häßlich und schlampig genäht - die schönen hatte ich nämlich mal zu Weihnachten verschenkt - dass ich meine immer zuhause vergesse.
    Okay, also nächstes Projekt nach Karneval-/Faschingskostümen ist gebongt. Der Blogzweck ist erfüllt. :-)
    Liebe Grüße Cornelia

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  9. Schöne Beutel sind das geworden! Hab ich auch schon länger auf meiner To-Sew-Liste und du hast mich mit deinem Beitrag wieder daran erinnert ;-) Könnte mir auch ein altes Leintuch sehr gut dafür vorstellen. Haben bestimmt auch viele irgendwo im Schrank rumliegen oder einfach mal die Omas fragen :) Liebe Grüße und schönes Wochenende, Andrea

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  10. Liebe Nina,

    also deine Beutel haben mich motiviert jetzt endlich mal anzufangen und mir meine eigenen zu nähen. Da du ja extra deine Taschenecken für Faule ausgemessen hast, hätte ich Interesse an den Maßen um deinen Beutel nachzunähen :)

    Liebe Grüße
    Hannah

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    1. Hi,
      das freut mich, dass ich dich motivieren konnte :) ich hab soweit ich mich erinnere 3 cm nach innen eingeklappt. Das kann man aber tatsächlich auch ein bisschen nach Gefühl machen. Wichtiger ist eher, dass die Brotbeutel nicht zu schmal werden (Breite min 25 cm), sonst kannst du nur Kastenbrot kaufen ;-)
      LG, Nina

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  11. Ja Mensch jetzt bin ich auch motiviert solche Beutel zu nähen. :) Vielen Dank. Das Argument mit der leeren Brotdose ist tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Gerade wenn ich immer noch das erste Hilfe Set vom Kind rumschleppe, brauche ich kein zusätzliches zeug.
    ich hab noch so viele Stoffbeutel hier rumliegen, die lassen sich sicherlich upcyceln.
    Viele Grüße, Dana

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  12. Also mich hast du definitv auch bekommen mit dem Brotbeutel, den werde ich mir nach meinem Urlaub im Kastelruth Hotel definitv auch machen.Danke für die Inspiration und liebe Grüße Merle

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