Wer sich noch an meinen Blogpost zum Hoodie Luke erinnert (ich nicht, musste nachlesen), damals hab ich erklärt, ich würde gerne eine Jacke nähen, weil ich, wie ein Kleinkind, nicht gerne dicke Oberteile über den Kopf ziehe. Aber ich hab schon lange aufgegeben einen passenden Reissverschluss zu finden, und war daher wieder zum ursprünglichen Plan Hoodie zurückgekehrt. Allerdings war ich von den Farben her beim Zuschnitt etwas eingeschränkt, grau hatte ich kaum noch was übrig, rot dafür noch eine ganze Menge. Daher war ich ganz erfreut, dass es für die Faye sehr gut reicht, bei der Nelly (ebenfalls von Pattydoo und zuerst in der engeren Auswahl) wäre das nicht der Fall gewesen.
Zeitgleich mit der Faye wurde der Schnitt Naomi veröffentlicht, der eigentlich genau gleich ist wie die Faye, nur ohne Unterteilung, mit nach vorne verlegten Seitennähten und in ebenjenen Nahttaschen. Die Faye hat leider gar keine Taschen, was ich für einen Hoodie völlig unpraktisch finde. Wenn ich schon ein gemütliches Oberteil anziehe, dann brauch ich auch Platz für meinen ganzen Krimskrams (Handy, Taschentuch, Hundeleckerlibeutel).
Mein erster Gedanke war – Klar, ne Kängurutasche kann man immer obendrauf klatschen, hab ich ja beim Luke damals auch schon gemacht, weil da zwar ne Tasche vorgesehen war, aber eben nur eine. Nur minimal praktischer als gar keine. Hier ist aber die Unterteilung der Stoffe „im Weg“, denn die Kängurutasche würde dann proportional winzig ausfallen, wenn man sie nur auf die unterste Farbe, in meinem Fall rot, aufnähen würde.
Das untere Vorderteil-Schnittmusterteil (nicht Stoff!!!) wird jeweils bei ca 7 cm Abstand von der Seitennaht in einem Winkel von 70 Grad durchgeschnitten, siehe obere Grafik. Die Abstände können natürlich bei den Größen etwas variieren, als Referenz, ich habe Größe 36 genäht. Passt das einfach nach eurem Geschmack an. Man muss die Linie auch nur einmal zeichnen, für die andere Seite kann man das abgeschnittene Stück als Vorlage benutzen.
Dann die Schnittmusterteile nochmal zuschneiden, Nahtzugabe an den neuen Schnittkanten hinzufügen nicht vergessen! Für den Taschenbeutel habe ich das mittlere Teil einmal aus Jersey, einmal aus Sweat zugeschnitten und oben etwas kürzer als das Original (in der Grafik hellrosa eingezeichnet). Alle weiteren Schritte findet ihr im Nähvideo für Faye und Naomi (Minute 9:47).
Die Tascheneingriffe habe ich bei 2,5cm von der unteren Kante bzw 1,5 cm von der oberen Kante (an der kurzen Seite) gesetzt. Und natürlich entsprechend auf der anderen Seite auf der gleichen Höhe. In Größe 36 ergibt das Tascheneingriffe, die nicht kleiner sein dürften, aber gut passen. Bei den größeren Größen kann man die Eingriffe sicher etwas größer machen. Achtet nur darauf, dass Eingriff mindestens 2,5 cm von der unteren Kante entfernt ist, lieber etwas mehr, sonst kann der Inhalt der Tasche leichter einen Abflug machen, wenn man sich zur Seite beugt.
So, das war mein kleiner Taschenhack, ich hoffe das hilft euch weiter, denn ich bin mir sicher, die eine oder andere möchte gerne eine Faye mit Taschen haben.'
Nun zum Wickelkragen: der Kragen sieht auf allen Promofotos super toll aus und steht perfekt. Bei mir ist das leider nicht so wirklich der Fall, obwohl ich relativ dicken Sweat verwendet habe. Durch die Kordel steht er nochmal einen Ticken weniger, da die den Stoff nach unten drückt. Ich persönlich finds nicht schlimm, hier war meine Devise definitiv Hauptsache gemütlich, aber wenn man diesen Stehkragen möchte, muss man wohl einen Stoff mit noch mehr Stand verwenden (Wintersweat wird im Blogpost von Pattydoo erwähnt). Allerdings hab ich den Kragen mal „stehend“ hingeschoben als noch keine Kordel drin war und ich sah ein bisschen aus als hätte ich keine Hals, was auch nicht wirklich vorteilhaft war.
Bezüglich der Passform: Ich hab Größe 36 genäht (laut Maßtabelle sollte ich 38) und mindestens 3 cm auf jeder Seite an den Seitennähten bis runter zur Hüfte weggenommen und er sitzt immer noch extrem locker. Was ich gut finde, schließlich wollte ich was Gemütliches, meine Riley (von vor fast 6(!) Jahren) ziehe ich immer noch gerne an, aber manchmal ist sie mir ein bisschen zu eng, besonders an den Armen, um richtig gemütlich zu sein.
Die Bündchen hab ich natürlich ebenso wie den Reissverschluss nicht passend zum Stoff finden können, also hab ich den gleichen Stoff genommen. Da hat man natürlich immer den Nachteil, dass der nicht so dehnbar ist. Allerdings mag ich das an den Handgelenken eh nicht so gerne, wenn die Bündchen zu eng anliegen und an der Hüfte schiebt sich das auch gerne mal nach oben und man hat so nen Stoffhaufen um die Mitte hängen. Daher hab ich die Bündchen etwas verlängert und vor allem bei den Armen darauf geachtet, dass ich die Ärmel noch bis an die Ellenbogen hochschieben kann. Ich seh mich nämlich schon im nächsten Campingurlaub abends wenns schon etwas kühler ist den Grill am Spülbecken schrubben und da brauch ich definitiv keine nassen Ärmel.
Bei der Kordel hab ich übrigens auch ein bisschen gecheatet, deswegen sieht die vielleicht auch ein wenig zu kurz aus. Ich hatte nicht mehr so viel gedrehte Kordel übrig, aber wollte deswegen wirklich keine online Bestellung aufgeben. Also hab ich die Reste in 2 geteilt, ein Stück normale Kordel dazwischen genäht und jetzt passt die Länge (eingermaßen). Aber so häng ich die Kordelenden auch auf jeden Fall nicht in mein Mittagessen (wie ein Kleinkind 😂...). '
Die Lederpatches hab ich geplottet in meinem Bestand gehabt – schlaue Nina hat gleich mehrere Größen bei der letzten Fuhre gemacht. Doofe Nina hat dann aber leider ein kleines und ein großes Patch aufgenäht und das erst gemerkt, als die Ösen schon eingeschlagen waren. Jetzt weiß ich zumindest, dass man 11mm Ösen mit einem kleinen flachen Schraubenzieher wieder aufstemmen und abnehmen kann.
Der Pulli wird grade fleißig getragen und ich finde ihn einfach saugemütlich, mehr gibt's als Resümee wohl nicht zu sagen, haha.
Bis bald,
eure Nina
Tolle Farben! Der Pulli steht auch schon auf meiner Liste, aber erst wieder für den Herbst, aber die Idee mit der Tasche werd ich mir direkt vermerken.
AntwortenLöschenLG Karin
Da steckt viel Liebe zum Detail in deinem Clourblocking-Sweater; ein wirklich tolles stück.
AntwortenLöschenLG von Susanne
Ich hab auch die beiden Schnittmuster gesehen und fand es ganz komisch, dass nicht beide Taschen haben. Will man damit beide Schnittmuster verkaufen?
AntwortenLöschenDeine Änderung ist viel schlauer, ich hab überlegt den einfarbigen Sweater zu kaufen und die Teilungen zu ergänzen ;)
Das Kragenthema hatte ich bei Pattydoo Schnitten auch schon. Sind wohl für die Fotos gut gestärkt...
Danke für deinen Bericht!
Grüße, Sabrina
Das sieht klasse aus und die Taschen sind eine super Idee! Vielen Dank für die Anleitung :D
AntwortenLöschenDein Colorblocking-Hoodie ist wirklich perfekt für dieses Wetter, das nicht so recht weiß, was es will! Die Farben gefallen mir sehr und die Taschen ... wirklich toll!
AntwortenLöschenLiebe Grüße von Doro
Dein Hoodie sieht Klasse aus, sehr gemütlich. LG, Rike
AntwortenLöschenSieht sehr schön und gemütlich aus dein Hoodie. Wo findet man denn jetzt schöne Kuschelsweats? LG Dagmar
AntwortenLöschenWow, da passt ja alles perfekt zusammen und aufeinender, ich meine nicht nur die Nähte und das Zubehör, auch die Farben... Der ist wirklich ganz toll, und ich überlege tatsächlich ob ich nun auch eines der Schnittmuster haben muss obwohl ich schon den ein oder anderen Pattydoo Hodie habe... Daumen hoch, LG Sarah
AntwortenLöschenToller Pulli und diese Farben .... wie ein Fruchteisbecher mit Sahne ;-) LG Kuestensocke
AntwortenLöschenToller Hoodie und die Verarbeitung ist einfach perfekt! Den Taschenhack muss ich mir merken.
AntwortenLöschenSehr gelungen, ich mag die Farbkombination und die ergänzten Taschen sehen sehr gemütlich aus! Seit der Schnitt bei Pattydoo veröffentlicht wurde, hadere ich mit mir, ob ich wirklich noch einen Hoodie-Schnitt brauche... wenn ich deinen so sehe, schreit etwas in mir JA :)
AntwortenLöschenViele Grüße
Jenny