Babyjacke Finn {La Maison Victor}

Wie beim letzten Mal angekündigt ein weiteres "unselfish sewing" Projekt und zwar ein süßes herbstliches Set für meine 3 Monate alte Nichte aus dem coolen Waffelstrick von Mimorfabrics, den ihr im letzten Beitrag (Shirt Max) ja schon bewundern durftet und aus einem gestreiften Jersey von Traumbeere in Berlin (in gelb hab ich den vor ner Weile mal für mich vernäht). Das Set ist irgendwie so gewachsen, eigentlich wollte ich nur die Jacke nähen und hab dann gemerkt, dass ich aus dem gestreiften Innenstoff, wenn ich ganz geschickt puzzle noch eine Mütze und eine Hose rauskriegen kann. Die Mütze musste ein bisschen gestückelt werden, aber ich schätze es wird meistens eh die unifarbene Seite außen sein. Das Set wurde inoffiziell "kleines Kürbiskind" von mir getauft, wann immer ich es angeschaut habe, hatte ich einen niedlichen kleinen Kürbis vor meinem inneren Auge.

Leider wird das Kürbiskind wohl nicht so bald komplett so eingekleidet sein, wie das Set hier liegt, denn obwohl alles Größe 62 ist, ist die Jacke noch deutlich zu groß! Das hat mich bisher auch von geplanten Sets abgehalten: meistens hab ich eh nicht genug Reste gehabt und die Befürchtung, dass es wahrscheinlich nicht zur gleichen Zeit passen würde.

Die Jacke ist Finn aus der La Maison Victor (Ausgabe 6/2016) und die fällt echt sehr groß aus. Wenn sie aus sehr dehnbarem Stoff genäht wird, würde ich sie mindestens eine Größe kleiner nähen, obwohl sie gedoppelt ist. Sie fällt einfach sehr breit aus, im Nachhinein hätte ich die untere Knopfreihe vielleicht auch erst nach einer Anprobe anbringen sollen. Aber dann wären die Proportionen wahrscheinlich auch nicht korrekt gewesen.

Die Jacke war eigentlich nicht sehr aufwändig, aber ich hab einen richtig doofen Fehler gemacht: ich hab nicht auf den Zuschneideplan geachtet und hab die beiden Vorderteile der Innenjacke spiegelverkehrt zugeschnitten im Vergleich zur Außenjacke. Dann hab ich mich erschreckt und hab die Vorderteile nochmal zugeschnitten, dieses mal nicht spiegelverkehrt, weil ich dachte ich hätte einen Fehler gemacht. Und hab natürlich wieder nicht auf den Zuschneideplan geguckt. Hab die Innenjacke und Außenjacke zusammengenäht um festzustellen, dass spiegelverkehrt natürlich doch richtig war, musste die schon verbundenen Ärmel wieder auftrennen und hab ich die fertige falsche Innenjacke weg gelegt und nochmal Rückenteil und Ärmel zugeschnitten um eine korrekte Innenjacke zu nähen. Jetzt hab ich noch die "falsche Innenjacke" übrig und kann nochmal eine Außenjacke dazu nähen. Muss nur darauf achten, dass ich die dann korrekt zuschneide...



Beim nächsten Mal kann ich mir auch vorstellen am Saum und Außenkante Nahtzugabe dazu zugeben und die Jacke komplett zu verstürzen, vielleicht mit einem Jerseystreifen dazwischen wie eine Art Paspel. Das geht bestimmt deutlich schneller als die Versäuberung mit Schrägband, aber sieht wahrscheinlich auch nicht ganz so professionell aus. Mit dem Schrägband hab ich ein bisschen gekämpft, ich hab es aus Bündchen selber gemacht und es ist schon recht dick und hält die gebügelten Falten nicht ganz so gut. Beim Saum hab ich es auch erst unpraktisch angenäht, nämlich aufgeklappt rechts auf rechts, also musste ich nach dem Umklappen die feste Seite von außen fest nähen und die offene Seite war innen. Grade ist die Naht innen also nicht wirklich geworden, weil ich immer einen Ticken zu weit innen genäht habe, damit das Band auf jeden Fall geschlossen ist. Beim Ausschnitt hab ichs dann richtig gemacht und das Band rechts auf links (Innenseite Jacke) angenäht und dann mit Wonderclips im 1cm Abstand festgeclippt. So konnte ich von außen die offene Seite schön feststeppen und wenn es innen nicht perfekt gepasst hat, gab es zumindest keine offenen Nähte.

Bei der nächsten Jacke würde ich das dann überall so machen, oder gleich meinen Schrägbandeinfasser für die Cover verwenden, aber das ist hier rausgefallen, weil die beiden Stoffe sehr dick waren und ich den Bündchenstreifen auch stückeln musste. Und an den Enden ist es wahrscheinlich auch nicht ganz so einfach das ordentlich umgeklappt hinzubekommen, wenn man einen Einfasser verwendet.

Die Mütze ist aus dem Buch "Nähen mit Jersey - baybleicht", ich hab Größe 40/41 genäht und sie passt grade noch so meiner Nichte, die schon Kopfumfang 40cm hat. Liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass der Waffelstrick nicht ganz so dehnbar ist, wie normaler Jersey. Ich hatte auch schonmal die Babymütze von Pattydoo genäht und verschenkt, die keine Bindebänder, sondern Bündchen hat und das ist, glaube ich, eher unpraktisch, weil die nach oben rutschen kann. Und vom Nähen her ist sie auch deutlich komplizierter, weil man am Scheitel eine Stelle hat an der 6 Spitzen zusammen treffen, die würde ich nicht für Anfänger empfehlen.



Die Hose ist die sehr bewährte Hose aus dem Babyset Pippa von Pattydoo, von denen hab ich schon richtig viele genäht und verschenkt, da passen die Größen super und durch die umklappbaren Mitwachsbündchen auch echt lange.

Also geb ich die Hoffnung nicht auf, dass wir vielleicht an Weihnachten ein komplettes kleine Kürbiskind zu Gesicht bekommen und ich hier vielleicht noch ein Tragefoto nachreichen kann.

Ich hab übrigens grade, als ich den Link zum Babyset Pippa gesetzt habe, gesehen, dass bei dem Set eigentlich fast genau die gleiche Jacke mit dabei ist, nur ohne Schrägband...Oh mann. Vielleicht nähe ich auch mal noch die und vergleiche die Passform. Und für den Fall, dass also jemand ein ähnliches Set nähen will, braucht man auf jeden Fall keine uralte La Maison Victor Zeitschrift.

Bis bald,
Eure Nina

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