2 Upcycling-Kinderjeans aus alter Jeanshose

Hand hoch, wer hat ein paar alte Jeans zuhause, die zur Seite gelegt wurden, um sie irgendwann weiterzuverarbeiten? Und Hand hoch, wer findet Utensilos aus Jeans doof und möchte definitiv seine abgelegte Hose nicht ausstopfen und Blumen in den Hosenbund pflanzen? Dann geht’s euch wie mir, haha. Ich hab nämlich einige noch ziemlich gut erhaltene Jeans (aber leider zu eng, zu ausgebeult, Hose im Schritt zu sehr gerissen) rumliegen und wollte was Cooles draus machen!Ich hab im Winter dann rumprobiert daraus Kinderkleidung für meine Nichte und mein Patenkind zu nähen. Die Prämisse war aber: soll definitiv nicht nach Upcyling und schon gar nicht nach selbstgenäht aussehen, sondern eher wie Hosen aus den coolen Kinderboutiquen, wo ne Mini Jeans mehr kostet als eine für Erwachsene.

Ich hab also recherchiert, aber die meisten Hosen haben mir nicht so gut gefallen, Pumphosen oder Bündchen wollte ich nicht, bequem sollte sie aber trotzdem sein (wer erinnert sich auch noch an verhasste steife Jeans aus Kindertagen?) und bin zum Glück auf dieses Basic-Hosen Schnittmuster gestoßen.  Mir haben insbesondere die hintere Passe, die „Original“ Taschen vorne und hinten gefallen, die wie bei einer echten Jeanshose aussehen und der Fake Reissverschluss. Und bei meinem Patenkind (die diese Hose übrigens zum 3. Geburtstag bekommen hat) geht nichts ohne richtige Taschen! Mit diesen kleinen Details sieht es am Ende dann aus wie eine richtige Jeans!

 






8 Pullover Estelle

 Love at first sight - so kitschig muss ich leider meine Gefühle diesem Lochmuster-Pullover gegenüber äußern. Ich hab die ersten Fotos des Designs bei Paula von Paulastrickt (meiner Lieblingsdesignerin, wie man vielleicht merkt, siehe meine bisherigen Werke...) gesehen und war begeistert von dem schlichten, aber eleganten Lochmuster. Und das beste: ich hab noch nie Lochmuster gestrickt, also noch ein guter Grund die Anleitung zu kaufen und was neues zu lernen. Ich hab erstmal Wolle (Agone Linie 496, Farbe 02) im lokalen Wollladen gekauft, die eigentlich auch sehr gut gepasst hat, die Maschenprobe war perfekt von den Maßen, aber das Lochmuster kam einfach nicht so schön raus, wie auf den Fotos in der Anleitung, es sah ein bisschen flach aus. Deswegen hab ich dann doch klein beigegeben und genau die gleiche Wolle bestellt, wie im Original verwendet. Ich hab immer ein bisschen das Gefühl, dass es "gecheatet" ist, wenn man 1:1 das gleiche macht, aber es hat mir einfach so gut gefallen, und ich hatte schon beim Anker Sweater und beim No Frills Cardigan gute Erfahrungen damit gemacht die Originalwolle zu nehmen. Man hat ja immer noch genug damit zu tun die richtige Größe zu wählen und die Anleitung korrekt zu befolgen. Und nach meiner nicht ganz so guten Wollentscheidung beim Clara Cardigan (der pillt so...aber ich trag ihn trotzdem gern!), wollte ich dieses Mal auf Nummer sicher gehen. Die Wolle von Gepard Garn, Puno und Kid Seta, jeweils Farbe 142, gemeinsam gehalten ist nicht günstig. Ich hab 6 bzw 3 Knäuel gebraucht und es hat wirklich grade so gereicht und mich über 100€ gekostet. Ich hab noch 4 g Kid Seta und 11g Puno übrig, das war eine Punktlandung. Ich hab mich aber auch ran getastet, da sich der Pullover noch deutlich in der Länge dehnt nach dem Blocken. Ich hab einfach in regelmäßigen Abständen Lifelines eingezogen und solange gestrickt, bis die Wolle für Ärmel und Körper so gut wie weg war. Bevor ich die Bündchen gestrickt hab, durfte der Pulli ein Bad nehmen und er ist tatsächlich, wie auch in der Anleitung beschrieben um einige Zentimeter gewachsen. Notizen zu den finalen Reihenanzahlen gibt es übrigens auch auf meinem Ravelry.





3 Wärmflaschenhülle mit Zopfmuster {kostenlose Anleitung}

Ich bin grad sehr gut darin meine Projektreste wegzustricken. Von meinem allerersten selbstgestrickten Pulli waren noch Unmengen Wolle übrig - ich glaube ich hab 9 Knäuel gebraucht und 15 gekauft, völlig übertrieben...aber jetzt sind es ein paar weniger. Ich wollte schon die ganze Zeit mal eine hübsche Wärmflaschenhülle stricken, denn die Wärmflasche liegt bei mir im Herbst und Winter häufig auf dem Sofa rum und sieht einfach nicht sehr schön aus mit ihrer lila Fleecehülle. Ich hab zwar mal sehr hübsche Wärmflaschenhüllen als Weihnachtsgeschenke vernäht, aber meine hat inzwischen das Zeitliche gesegnet und seither hab ich wieder die ursprüngliche Drogeriemarkthülle, die bei der Wärmflasche dabei war, verwendet. Ich hab mir also die Wollreste geschnappt (von denen natürlich immer noch was übrig ist, ich glaub nur 2 Knäuel für die Hülle gebraucht) und einfach drauf los gestrickt. Das hat so gut geklappt, dass ich direkt alles aufgeschrieben habe und euch das natürlich wie immer hier als kostenlose Anleitung zur Verfügung stelle. Die Hülle passt sehr gut auf die Standard-Wärmflaschen von Fashy, ich hab meine in der Drogerie gekauft.





12 Kimono Tee #2 aus Resten

Wenn ich einen schönen Stoff habe, dann muss ich ihn bis zum letzten Rest aufbrauchen, alles andere wäre Frevel! Wenn wirklich nicht mehr viel übrig ist, wie nach meinem letzten Kleid Jessy, dann geht meistens immer noch irgendwie ein Kimono Tee mit einem passenden Kombistoff. Hier war tatsächlich nicht mal mehr genug dafür übrig, aber mit einer Mittelnaht im Rückteil hat es dann doch geklappt. Ich hab das ja schonmal so gemacht, mit dem wunderschönen Blumenstoff von meinem Bonn Shirt und ich ziehe dieses Shirt so gerne an, also wollte ich unbedingt noch eines haben. Durch die Webware und den seitlichen Schlitzen in Kombination mit dem dunkelblauen Viskosejersey obenrum wirkt das gar nicht mehr wie ein banales T-shirt, sondern echt elegant. Die Schlitze waren ja eigentlich ein Versehen, weil ich beim ersten Mal nicht dran gedacht habe, dass ich ja nicht nur in das Shirt reinkommen muss, sondern dass meine Hüften vielleicht auch noch Platz drin haben sollten. Jetzt ist es eines der Hauptfeatures.

Es ist immer praktisch, wenn man etwas schonmal genäht hat. Und dann sogar einen Blogpost dazu geschrieben hat. Aber dann muss man auch auf das hören, was man da so an Weisheiten von sich gibt. Ich hab in meinem ersten Blogpost geschrieben: Näh das obere Teilung in Größe S und die untere Teilung in M, das passt dann schon. Und was hab ich gemacht?





18 Kleid Jessy mit Blumenmuster {La Maison Victor}

Wenn man sich meinen Blog so im Laufe der Zeit anschaut, dann sind 2 Sachen klar: Ich nähe gerne Stoffe mit Blumenmuster und ich nähe gerne immer wieder die gleichen Schnitte. Daher ist dieses letzte Projekt wenig überraschend. Es ist ein Kleid Jessy (La Maison Victor 6/2016), das ich schon 2 mal genäht habe. Das erste war ja ein ziemlicher Reinfall aber mit einer kleinen Änderung beim zweiten hat es sich zu meinem liebsten Kleiderschnitt für Crêpestoffe entwickelt. Sieht schick, aber nicht zu schick aus, kann auf Hochzeiten, Taufen, Parties, aber auch zur Arbeit oder auf Konferenzen getragen werden, der perfekte Allrounder eben. Den Stoff hab ich von meiner Freundin Bibi geschenkt bekommen, die ihn wiederum von einer anderen Freundin bekommen hat. Ich hab mich wahnsinnig gefreut, weil der so super schön ist, ich konnte es kaum glauben, dass gleich zwei Personen ihn nicht haben wollten. Vor allem, weil ich dann von Bibis Freundin gelernt habe, dass dieser Stoff ein "Kofferstoff" ist. Kennt ihr auch nicht? Anscheinend ist das Stoff, den man in den Koffer packen kann und der dann genauso wieder rauskommt. Und das trifft hier absolut zu. Dieser Stoff hält keine einzige Falte, sowas liebe ich ja, denn ganz ehrlich, wer bügelt schon gerne? Ich bin wirklich kein Freund von Viskose(jersey), den man nur schief anguckt und er kriegt Falten. 

Aber ich war am Anfang auch etwas überfordert, was ich draus machen soll. Aufgrund der Kofferstoffeigenschaft hab ich zuerst an eine sommerliche Hose gedacht, das dann aber doch wieder verworfen. Die Farben sind ein bisschen herbstlich, deswegen hab ich eine Langarmbluse in Erwägung gezogen. Aber Blusen ziehe ich einfach nicht so häufig an, meistens bin ich Frostbeule im Herbst schon in Strickpullis zu finden. Also, lieber auf Altbewährtes setzen, im Sommer liebe ich Kleider und Röcke und mit der letzten Jessy bin ich immer noch sehr zufrieden. Es gibt nicht viel zu erzählen, alles Wichtige zum Schnitt und den Änderungen findet ihr im letzten Jessy Beitrag.



Aber, was ich unbedingt betonen muss, für alle, die es noch nicht wissen: man kann sich jetzt super viele La Maison Victor Schnittmuster kostenlos auf der belgischen Seite Femmes d'aujourd'hui  herunterladen. Wie genial ist das bitte?



2 Pullover Ernest {La Maison Victor}

Habt ihr schon vom viralen Kordelnähen gehört? Ich bin ja nicht so sehr trendgesteuert, aber als ich das erste Reel dazu vorgeschlagen bekommen habe, war ich direkt begeistert. Man klebt einfach eine leere Garnrolle oder einen Strohhalm neben die Fadenführung der Nähmaschine, fädelt eine Kordel durch und führt sie vor dem Nähfuß über eine vorgezeichnete Linie. Die Kordel ist somit nicht im Weg und man kann einfach mit Gradstich drüber nähen. Instagram kann ja echt anstrengend sein, aber manchmal sind richtige Perlen dabei. Ich habs zuerst in einem Reel von AlejandraMezaDIY gesehen, und kurz darauf war es gefühlt überall, eine schöne Anleitung gibt es zum Beispiel auch bei Pattydoo hier.



Als nach dem letzten Jogginghosenprojekt für den Schatz, das es (noch?) nicht auf den Blog geschafft hat, ein paar Reste von dem schönen blauen Sweat und passenden Bündchen übrig waren, hab ich einen schnellen Kinderpulli-Schnitt für meine Nichte gesucht. Ich bin aktuell echt gut darin, direkt nach dem Nähen eines Erwachsenenkleidungsstücks die Reste zu Kinderkleidung zu verarbeiten und meinen Stash gut abzubauen.





13 Clara Cardigan

19 Grad sind echt nicht warm und schon gar nicht wenn man die meiste Zeit des Tages fast bewegungslos an einem PC sitzt. Deswegen hab ich direkt Anfang Oktober (sogar als es noch echt warm war) angefangen mein bisher wärmstes Kleidungsstück zu stricken. Nachdem ich kurz vorher ja meine letzte Jacke vollendet hatte (No Frills Cardigan, die gefühlt hundert Jahre, aber in echt nur 2 Jahre gedauert hat - mit Pausen), wollte ich "instant gratification". Den Clara Cardigan von Paula Strickt hatte ich schon eine ganze Weile auf meiner Favoritenliste, aber die Tatsache, dass er mit Nadelstärke 6,5 gestrickt wird, hat dann den Ausschlag gegeben. Im örtlichen Wollladen hab ich Wolle gefunden, Katia Super Merino (50% Polyacryl, 50% Schurwolle, 125m/100g, 6,95€), die ziemlich genau die Maschenprobe erfüllt hat, nicht furchtbar teuer und flauschig weich ist und eine schöne Farbe hat. Es gibt ein wahnsinnig großes Farbsortiment von der Wolle, aber ich wollte kein Statementpiece, sondern einen praktischen Alltagsbegleiter, der zu allem passt. Also bin ich bei einem kalten dunkelgrau gelandet.
Die ersten Reihen waren so schnell gestrickt, der Aufbau der Jacke echt mega cool und noch dazu einfach, wenn man Halbpatent mag (ich liebe es!) und für die Zunahmen folgendes Tutorial-Highlight von Paula Strickt kennt. Die Jacke wächst so wahnsinnig schnell, ich hab gefühlt alle paar Tage ein neues Knäuel Wolle gebraucht. In der Anleitung steht für Größe S 800g und ich musste sogar tatsächlich noch ein weiteres Knäuel nachkaufen, aber nur grade so anbrechen. Ich hab aber auch die Ärmel um 14 Reihen verlängert, also macht das Sinn.



Die Anleitung ist richtig gut, wie alle von Paula strickt (weshalb ich auch grade irgendwie keine Lust hab etwas von jemand anders zu stricken, außer vielleicht Petite Knit,weil die ähnlich gute Anleitungen haben...hat noch jemand eine Empfehlung?), es sind richtig viele Fotos drin, alle Techniken sind mit Fotos erklärt oder super Youtube Videos sind verlinkt. Insbesondere das empfohlene Youtubevideo zum italienisch abketten find ich klasse, endlich kann ich mir besser merken wann man was machen muss.