The Sewing Oscars 2020

Schon letztes Jahr hab ich geschrieben, dass ich weniger genäht habe, als die Jahre zuvor. Der Trend hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt, was zum einen daran liegt, dass ich mir die Jahre zuvor einfach schon viele Wünsche erfüllt habe, und die Kleidung wirklich sehr lange hält. Und wenn doch mal was kaputt geht, dann wird es eben repariert. Und ich muss ehrlich sagen, dass ein allein verbrachter Tag im Homeoffice mich bisher nicht wirklich dazu motiviert hat, mir ständig unterschiedliche Outfits anzuziehen. Im Hinterkopf hatte ich dann immer, dass sich die Kleidung dann ja auch weniger abnutzt, ich sie seltener waschen muss und später länger dran habe. Nun ja, die Kleidung, die ich dieses Jahr genäht habe, hab ich aber super gern getragen und sie bei jeder Gelegenheit, bei der ich dann doch mal unter Menschen war, rausgeholt. Und immerhin hab ich es geschafft ein bisschen für andere zu nähen, und ich hab mich ein paar anderen Herausforderungen gestellt: ich hab endlich mit dem Kleidung stricken angefangen (und wenn das so weitergeht, muss ich wohl nächstes Jahr die Knitting Oscars ins Leben rufen ;-)) und hab ein paar Makrameeprojekte in Angriff genommen. Alle meine Projekte findet ihr übrigens hier.


Wenn ihr auch mit eurem Näh-Rückblick mitmachen wollt, dann verlinkt euch gerne ganz unten im Link-Up. Ihr könnt mit jeglicher Art Rückblick mitmachen (solange es ums Kleidung nähen geht). Wenn ihr euch an den "Sewing Oscars" orientieren wollt, dann schaut doch hier nochmal in den Info Post rein, dort findet ihr alle ausführlichen Informationen zum Teilnehmen.


The Sewing Oscars 2020


01. Beste/r HauptdarstellerIn - das liebste bzw. am häufigsten getragene Kleidungsstück
02. Beste/r NebendarstellerIn - das am besten zu kombinierende Kleidungsstück 
03. Beste Regie - die aufwändigste Verarbeitung bzw. die technischste Herausforderung 
04. Bester Schnitt - das Lieblingsschnittmuster
05. Bestes Drehbuch - die beste Anleitung bzw. das beste Ebook
06. Ehrenoscar - das schönste für jemand anders genähte Kleidungsstück
07. Beste Kamera - die schönsten Bilder von eurem genähten Werk
08. Beste Visuelle Effekte - nach Belieben interpretierbar ;-)
09. Bestes Kostümdesign - gibt es hier vielleicht leidenschaftliche Faschingsfans/Cosplayer/Steampunks?
10. Bester Dokumentarfilm - habt ihr ein tolles Tutorial im Bereich Kleidung nähen erstellt dieses Jahr? 11. Beste Maske - eure selbstgenähte Lieblingsmaske, verrücktestes Maskendesign oder das bestsitzende Maskenschnittmuster
11. Goldene Himbeere (Anti Oscar) - der größte Reinfall

Hier gibts das Bildchen zum Mitnehmen, verlinkt die Party doch gerne bei euch auf dem Blog:

 <a href="www.vervliestundzugenaeht.de/2020/12/the-sewing-oscars-2020.html"  target="_blank" ><img src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhDpWZgOq7bpVA_ZitC04C0FMXVe7aByMlmqeWsCpDen-QDfq3wA2b7sXpPA4G8Rz0U8FrozMOm-clSTY9gxiFyQtuniVaDHjBzisRqyYKwd_mtfo2-RvJ_3W5OfMKL4IFxUzWdwQ8RkKau/s1000/The-Sewing-Oscars-Logo2020_1.png" alt="Die Rückblick LinkParty"width="220" height="220" style="margin:0 auto;" /></a>

 

Bester Hauptdarsteller 

Mein Bonn Shirt hat dieses Frühjahr eine ganz besondere Rolle für mich gespielt. Ich hab ja so lange nach einem gut geschnittenen ärmellosen Blusenshirt mit kleinem Kragen gesucht, und als ich das Bonn-Shirt dann endlich so abgeändert hatte, dass es alle meine Anforderungen erfüllt hat, was ich restlos glücklich und hab das Top bei jeder sich bietenden Gelegenheit angehabt. Meine Mama hat sich übrigens das tupfengleiche genäht und sieht darin auch fantastisch aus. Und sie hat auch dabei gleich mein Tutorial nutzen können, wie man aus einem Schnittmuster mit Ärmeln die Ärmel so weglässt, dass der Armausschnitt perfekt wird. Spoiler: dieses Tutorial hat den Oscar „Bester Dokumentarfilm“ abgestaubt, siehe unten :-).

 
Bester Nebendarsteller 

 Kaum ein Jahr ist seit 2016 vergangen, ohne, dass ich eine Ginger Jeans genäht habe, in manchen Jahren sogar zwei. Auch dieses Jahr hat mich die Jeans-Nählust wieder gepackt, und ich hab mir ganz schnell eine blütenweiße Caprihose genäht. Tipps zum nähen für weiße Hosen findet ihr im zugehörigen Blogpost (Klick aufs Bild). Man kann sie wirklich toll kombinieren und bisher hab ich es immerhin geschafft noch keinen Fleck reinzumachen – auch wenn ich da jedesmal ein bisschen Herzklopfen kriege, wenn ich sie aus dem Schrank hole.



Noch so ein dankbares oft genähtes Schnittmuster ist das allseits bekannte Kimono Tee. Ich habs ein bisschen abgewandelt und aus Jersey und Webware genäht. Und mir dabei beinahe ein Bein gestellt. Durch die Schlitze an der Seite ist es aber dennoch tragbar geworden und super luftig.

Beste Regie

Jo, aufwändig ist so ne Bluse aus Webware schon, bis man da erstmal die Teile mit Einlage bebügelt hat, wäre ein Jersey T-shirt schon genäht, getragen und das erste Mal gewaschen. Aber es lohnt sich, die viele kleinen Schritte sind irgendwie sehr zufriedenstellend und auch wenn ich die Brusttaschen bestimmt 15 mal aufgeheftet, abgetrennt und neu positioniert habe, hat das Nähen einfach richtig Spaß gemacht. Und wenn ich die Bluse geknotet mit kurzen Hosen und Inlinern zum schnell mal ins Städtchen rollen anziehe, fühle ich mich als wäre ich in Venice Beach, haha.


Bester Schnitt

Es gibt nicht viele Schnitte, die ich mehr als einmal nähe, und nur wenige, die dann sogar gleich 3mal oder öfter genäht werden. Der Fiore Rock ist echt vielseitig einsetzbar und mit meinem Glitzerröckchen hab ich bewiesen, dass man ihn auch sehr gut aus dehnbarem Material mit Gummibund nähen kann. Das sieht jetzt aus wie ein Anfängernähprojekt (isses auch), aber ich kann euch sagen, ich freu mir nen Ast, dass ich endlich MEIN Rockschnittmuster gefunden hab.


Bestes Drehbuch
 

Das beste Drehbuch geht an den Pacific Pullover von Greenstyle Creations, der nicht nur eine sehr aufwändige schriftliche Anleitung hat, sondern auch ein paar Videos im Sew Along, die nicht zu verachten sind. Ich habs tatsächlich hinbekommen den Reissverschluss im Kragen nicht zu versemmeln, und daher gebührt der Anleitung Ruhm und Ehre.


Ehrenoscar

Mein Mann hat dieses Jahr immerhin ein schönes Sweatshirt mit Covernähten abgestaubt, in das kann er rein weinen, wenn er meinen Bruder in dem eigentlich für ihn bestimmten Cliff Hemd sieht😂. Joa, immerhin 50 Prozent Trefferquote... Aber ganz ehrlich, mein Bruder hat das Hemd ganz stolz an Weihnachten getragen, und das freut mich auch sehr.



 

Für unser jüngstes Familienmitglied gab es ein kleines Mäntelchen mit integriertem Geschirr, das sie mit mittelgroßem Enthusiasmus trägt. Wenn die Jacke rausgeholt wird, kann man genau sehen, was sich im Kopf abspielt: Juhu, wir gehen raus, juhu ich krieg ein Leckerli fürs ins Mäntelchen schlüpfen und – welch Folter, dieses Teufelszeug aus kuschelig weichem Fleece und warmem Softshell😜. Zum Glück gewinnen die ersteren beiden Gedankengänge, und sobald das Jäckchen an ist, ist die vorherige Skepsis wieder vergessen.


Beste visuelle Effekte 

Der Knoten ist schon ein cooler visueller Effekt oder? Sieht super kompliziert aus, ist es aber gar nicht, ich schwöre! Und der glitzerige Stoff schimmert so cool im Licht. Ja, letztes Silvester hatten wir echt ne tolle Party mit unserem Glitzermotto – und das beste, das Shirt passt super auch zu anderen schickeren Anlässen (getestet bei den beiden bei denen ich dieses Jahr im Januar und Februar noch war).


Bester Dokumentarfilm

Ich habs ja oben schon erwähnt, ich bin ganz happy mit meiner Anpassung des Bonn Shirts, das jetzt nämlich keine Ärmel mehr hat. Ich hab ein ganz detailliertes Tutorial für euch gemacht, denn ich finde es echt wichtig, dass man den Armausschnitt bei (Webware-)Shirts ordentlich anpasst, wenn man die Ärmel am Schnittmuster weglassen will. Dann kann nichts aufklaffen oder abstehen. Die Schritte sind auch nicht sehr schwer, aber haben echt nen tollen Effekt, ab jetzt steht mir die Welt der ärmellosen Oberteile offen ;-).


Beste Maske 

So, und ganz zuletzt gibt’s nun noch die neuste Kategorie, die beste Maske (höhö, Wortwitz🙈). Ich hab tatsächlich nicht so viele Schnittmuster ausprobiert, das von Blauwalfluke fand ich echt gut, das saß auch prima, aber war bei offenen Haaren echt unpraktisch und hat mir einfach zu lange zum nähen gedauert. 8 Abnäher, ne Danke. Schnell genäht und hinter den Ohren zu befestigen ist die Origami Maske von Keiko Olsson, weshalb die dann massenproduziert wurde. Kann ich nur empfehlen, sie muss nur die richtige Größe haben, sonst hält sie nicht richtig. Das ist aber wohl bei allen Masken so. 

 

So, nun bin ich sehr gespannt auf eure Sewing Oscars und anderweitigen Näh-Jahresrückblicke! Und natürlich auch auf das Nähjahr 2021! Ob mein Näh-Headcount noch weiter sinkt, kann ich noch nicht sagen, aber da noch ein „bisschen“ Stoff im Lager ist, wird es bestimmt noch was zum Nähen geben. Und das Hündchen wächst ja auch noch weiter und braucht neue Klamotten, haha. Ich wünsche euch eine guten Rutsch ins neue Jahr und ein tolles Jahr 2021! Viel Spaß beim Verlinken!

Bis bald,
eure Nina



2 Kommentare:

  1. Viele schöne Sachen sehe ich bei dir! Gut angepasste Schnittmuster, auf die man sich verlassen kann, haben schon was. Vielleicht stehen im nächsten Jahr ja mehr die warmen Sachen im Fokus, womit du schon angefangen bist durch das Stricken? Vielen Dank für die schöne Idee der Sewing Oskars und die Gelegenheit, seine Nähwerke noch einmal zeigen zu können. Man sollte wirklich auch mal reflektieren, was man so macht. Und dann zu erkennen, dass das gar nicht so viel ist, ist ja auch eine Form von Nachhaltigkeit... Ein gutes neues Jahr! Regina

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  2. So tolle Sachen! Viele davon würden mir überhaupt nicht stehen, aber an dir sehen sie toll aus. MEin aaabsoluter Favorit ist ja das Glitzershirt Edda ... hach!

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